Zur Fortsetzung unserer Vortragsreihe über den Wilden Westen brachte Peter Steinbach am 12. Mai seinen Freund Walter mit, der schon x-mal mit dem Motorhome die Vereinigten Staaten bereiste. Walter führte uns mit seinem profunden Wissen über das Land und deren Geschichte durch den Abend.

Er berichtete uns, dass die ersten Pferde etwa um 1500 aus Europa durch spanische Eroberer (Hernandes Cortez) ins Land gebracht wurden. Da die Indianer für den Transport von Hab und Gut nur Hunde als Lasttiere hatten wurden auch die Pferde als Big Dog oder Sacred Dog bezeichnet. Walter spannte den Bogen seiner Erzählungen über das harte Leben der Cowboys, die mit ihren Cattle Trails riesige Rinderherden durch die Landschaft trieben. Er berichtete über das entbehrungsreiche Dasein der Frauen, die von Europa eingeschifft wurden (Frauenmangel). Die Pionierfrauen wurden immer selbstbewusster und übernahmen oft die Tätigkeiten der Männer. In Wyoming wurde 1869 das Frauenwahlrecht eingeführt (Schweiz 1971). Sie erlernten den Umgang mit Schusswaffen. Annie Oakley (Kunstschützin) wurde sogar in einem Musical verewigt.

In einem Land, wo das Faustrecht regierte - Raufereien in den Saloons, Auseinandersetzung mit Indianern oder Landstreitigkeiten brauchte man Gesetzeshüter die für Ordnung sorgten. Der Marshall, dessen Befugnisse an der Stadtgrenze endeten, der Sheriff gewählt von der Bevölkerung war für den Bezirk zuständig unterstützt von mehreren Deputys und die Richter, die alles andere als studierte Juristen waren. Viele kannten nicht einmal die Gesetze und urteilten nach Gutdünken und Rechtsempfinden.

Der Bogen endete bei den Schusswaffen und Revolvermännern. Ohne die überlegene  Feuerkraft von Langwaffen konnten die Europäer den amerikanischen Kontinent nicht erobern. Am Anfang wurden Vorderlader Gewehre verwendet. Bei diesem System war das Laden recht mühsam. Fortschritte brachte das Springfield-Gewehr und später Revolvergewehre (Mehrschusswaffen – Repetiergewehre - Henry Stutzen, Winchester 73). Revolutionierend war die Erfindung einer Steinschlosspistole mit drehender Trommel. Samuel Colt vermarktete und verbesserte die mechanisch anfällige Schusswaffe (Zündfunke konnte überspringen). Der Peacemaker war schlecht hin der Revolver des Wilden Westens. Über die Gunfighters wie John Wesley Hardin, Wild Bill Hickok, Billy the Kid und die Earp Brüder mit ihrem Freund Doc Holliday bildeten sich Geschichten und Legenden, die bis heute filmisch und musikalisch festgehalten wurden.

Roland Frühwirth bescherte uns mit seiner timbrehaften Stimme auf Highwayman Manier träumerisch einen Ritt durch die Prärie. Wie dürfen gespannt sein, wie und ob es weitergeht.